Wer auf Steam mal nach Feuerwehrsimulationen gesucht hat, fand in letzter Zeit nicht allzu viele neue Spiele dieses Genres. Einige wenige mittelmäßige Simulationsversuche & die bekannte Emergency-Reihe waren bis vor kurzem die letzten Vertreter ihrer Art. Vor allem die Emergency-Reihe hat durch ihren Strategie- & Managementaspekt aber eine gänzlich andere Zielgruppe. Genau in diese Lücke möchte Astragon jetzt mit ihrem neuen Spiel „Firefighting Simulator – The Squad“ stoßen. Ob ihnen das gelingt & vor allem wie gut ihnen das gelingt, erfahrt ihr in unserem Test!
Hinweis: Das Spiel ist derzeit zur UVP von 22,99€ auf Steam erhältlich, das passende Steam-Guthaben könnt ihr hier kaufen[Anzeige]!
Worum geht es eigentlich?
„Firefighting Simulator – The Squad“ ist eine hauptsächlich auf den Online Coop-Modus ausgelegte Feuerwehrsimulation. Man wacht dabei über eine fiktive, laut Entwickler 60 Quadratkilometer große, nordamerikanische Stadt, welche mal mehr & mal weniger gut dargestellt ist. Das Spiel ist insgesamt in 30 Einsätze beziehungsweise Missionen eingeteilt, welche man allesamt mit bis zu drei weiteren Freunden absolvieren kann. Dies ist allerdings kein Muss, das Spiel ist auch problemlos alleine, zu zweit oder zu dritt spielbar, fehlende Mitspieler werden je nach Präferenz durch Bots oder andere zufällige Online-Spieler ersetzt. Die Missionen haben inklusive Anfahrtszeit alle eine Länge von etwa 10-25 Minuten & bieten unterschiedlichen Tiefgang. Zur Verfügung stehen euch hierbei originalgetreue Feuerwehrautos von Rosenbauer, sowie allerlei verschiedenes Equipment vom Feuerlöschschlauch über den CO2-Feuerlöscher bis hin zur Säge.
Rüstet schonmal eueren PC auf
Das Spiel hat für ein Simulationsspiel verhältnismäßig hohe Systemanforderungen. Während sich die Mindestanforderungen noch halbwegs in Grenzen halten, ist die empfohlene Systemkonfiguration doch extremst hoch angesetzt. Das Spiel empfiehlt hier 16GB RAM. Selbst für das neue Cyberpunk 2077 sind nur 12GB empfohlen, für Assassin’s Creed Valhalla gar nur 8GB Arbeitsspeicher.
Wollt ihr auf höchsten Einstellungen spielen braucht ihr also einen verhältnismäßig neuen & teuren Gaming-PC[Anzeige]. Für niedrigere Einstellungen reichen auch ältere Rechner, was sich aber sichtbar auf Grafikqualität & Performance auswirken wird. Vor allem in der Nähe von Feuer, sowie an stark detaillierten Stellen der Stadt kann es zu merkbaren Performance-Einbrüchen kommen. Solltet ihr allerdings über einen guten PC verfügen, läuft das Spiel halbwegs passabel ohne größere Probleme zu machen.
Die Missionen machen Spaß, aber…
Nun aber zum Hauptteil des Spiels: Die Missionen. Nach einem kurzen Tutorial auf einer Trainingsbasis wird man auf die insgesamt 30 verfügbaren Missionen losgelassen. Die Missionen erstrecken sich hierbei vom brennenden Mülleimer bis hin zum brennenden Bürogebäude. Ersteres klingt nicht nur langweilig, sondern ist es auch. Solche Missionen sind häufig innerhalb weniger Sekunden gespielt, was im Vergleich zur teilweise fast zehnminütigen Anfahrt(!) kein gutes Verhältnis ist.
Vor allem aber die längeren Missionen haben durchaus einen komplexeren Charakter, sei es ein einstürzender Kamin, ein Elektrobrand oder ein nur durch einen speziellen CO2-Feuerlöscher löschbaren Gasbrand. Je mehr man von diesen Missionen spielt, desto eher merkt man jedoch, dass letztendlich immer wieder auf die gleichen Spielmechaniken gesetzt wird, dies ist aber völlig unabhängig vom Firefighting Simulator ein generelles Spieleproblem.
Im Spiel steckt durchaus Potential
Grundsätzlich hat Astragon mit dem Firefighting Simulator ein funktionierende Feuerwehrsimulation mit sehr viel Potential auf den Markt gebracht. Vor allem durch zukünftige Updates, welche vor allem Bugs fixen müssten, aber auch neue Spielmechaniken, sowie neue Missionen hinzufügen könnten, würde sich das Spiel noch einmal um eine ganze Ecke verbessern!
Vor allem die angesprochenen Bugs häufen sich im Spiel doch noch sehr. Von absoluten Gamebreakern wie der Teleport in ein oberes Stockwerk, aus welchen man nicht mehr entfliehen kann bis hin zu gänzlichen Spieleabsturz ist alles dabei. Dazu kommen zahlreichen optischen Fehler, welche zwar nicht die Funktion des Spiels beeinträchtigen, aber den Realismusfaktor doch stark schmälern. Dazu gehört beispielsweise die fehlende Kollsion von Objekten oder auch der starke Detailmangel, wie man ihn in der Egoperspektive ganz gut sieht. Allerdings sollte man die Entwickler beispielsweise für ihre 3D-Minimap loben. Die Karte stellt einen echten Mehrwert dar & selbst Spiele wie GTA V haben ein solches Feature (bisher) nicht.
Auch größere Communityvorschläge, wie ein Freeplay-Mode, ein Missions-Editor oder eine größere Varianz an Missionen würden dem Spiel gut tun. Ob der Entwickler diese jemals nachliefern wird, bleibt jedoch erstmal offen. Wir können uns hier aber durchaus größere Updates vorstellen.
Abschließend kann man sagen, dass Firefighting Simulator The Squad absolut seine Daseinsberechtigung hat. Der Preis ist mit knapp 23€ fair gewählt & zeigt einen guten Kompromiss zwischen Indiespiel und Vollpreistitel. Vergleichbare Feuerwehrsimulationen mit Fokus auf einem Coop-Modus existieren zumindest derzeit nicht. Unser Fazit: Das Spiel macht Spaß & funktioniert, verschenkt aber zurzeit unheimlich viel Potential.